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Kölnische Rundschau, 04.09.2016

Spaß in Euskirchen
Kaller Badmintonspieler holten den Sieg beim Drachenbootrennen

Die Rollen sind klar verteilt. Bei der Badminton-Abteilung des TV Kall gibt der Jüngste den Ton an – oder besser gesagt: den Takt vor. Zumindest hat Simon Bouschery beim ersten Drachenbootrennen auf der Steinbachtalsperre das Kommando.

Der 16-Jährige sitzt ganz vorne im Boot und schlägt regelmäßig auf die Trommel, die vor ihm platziert ist. Immer wenn der junge Kaller einen Schlag macht, gibt die Mannschaft alles. Mit voller Kraft voraus bahnt sich das Drachenboot den Weg über die 200 Meter lange Strecke. Mit Erfolg: drei Rennen, drei Siege.

Eine Bilanz, die sich nicht nur sehen lassen kann, sondern auch den ersten Platz bedeutet. Sechs Teams kämpfen zum 80-jährigen Bestehen  der Steinbachtalsperre um den Sieg bei der Spaßveranstaltung, die der Stotzheimer Dieter Klinkhammer organisiert hat.

Im Finale lassen die Badmintonspieler aus der Eifel, die auf der Steinbachtalsperre als „Fluch(t) der Eifel“ an den Start gehen, noch einmal so richtig ihre Muskeln spielen. 50,18 Sekunden brauchen sie für die 200 Meter – Streckenrekord.
Mehr als eine Bootslänge Vorsprung haben die Kaller Piraten im letzten Rennen des Tages und verweisen die „Pflegedrachen“ aus Bonn souverän auf den zweiten Platz.

Mit letzter Kraft reißen die Paddler ihre Arme hoch. „Das ist anstrengender als jedes Fünf-Satz-Match. Es macht unglaublich viel Spaß, ist aber auch unglaublich kräftezehrend. Ich könnte keinen Meter mehr paddeln“, sagt Mannschaftskapitän Tim Hörr: „Eigentlich sind wir aber auch keine Paddler oder Badmintonspieler, sondern Piraten, die sich ab und zu als Badmintonspieler verkleiden.“

An diesem Tag könnte man eher annehmen, dass die Kaller nie etwas anderes gemacht haben, als Drachenboot zu fahren. Es könnte aber auch an Pipi Langstrumpf gelegen haben, die die Eifeler im Boot sitzen haben. Abteilungsleiterin Iris Schröder hat das Kostüm aus dem Schrank geholt und paddelt kräftig mit.

„Pipi ist ja die Tochter eines echten Piraten. Ich bin also mit Kusshand im Boot aufgenommen worden“, sagt sie augenzwinkernd. Sie habe für das Drachenbootrennen sogar den Saisonauftakt der Jugendmannschaften um einen Tag verschoben –  ein Aufwand, der sich bei diesem Ergebnis wohl gelohnt haben dürfte.

Für die moralische Unterstützung der Gruppe „Fluch(t) auf der Eifel“ sorgt an diesem Tag unter anderem Markus Pütz. Der Kaller hat eigens für die Steinbach eine Fahne angefertigt, damit die Paddler ihr Camp am Ufer  beim Landgang schneller wiederfinden.

Die beiden Boote mit dem traditionellen Drachen und die Ausrüstung stellt die Rhein-Ruhr-Sport GmbH zur Verfügung, die sich vertreten durch  Michael Hein (Moderator) und Jochen Menzel (Organisator) um den reibungslosen Ablauf kümmert.

„Der Unterschied zum Rudern ist beim Paddeln und damit beim Drachenbootfahren die Blickrichtung. Beim Drachenbootrennen, also beim Paddeln, sieht man, wo man hinfährt. Beim Rudern sitzt man mit dem Rücken zur Fahrtrichtung“, erklärt Menzel. Eine Schwierigkeit – gerade für Anfänger – sei die Synchronität beim Einstechen der Paddel ins Wasser.

Damit hat das Team „FitGym24“ bei ihrem ersten Rennen keine Probleme. Die Mannschaft um Teamkapitän Ralf Jammertzheim gewinnt souverän. Doch schon nach dem zweiten Rennen ist das Gejammer groß.

21 Hundertstel sind die Fitnessstudio-Mitglieder langsamer als die Pflegedrachen. „Wie peinlich. Ein Fitnessstudio verliert gegen ein Altersheim“, bringt es Lars van Laak auf den Punkt. Am Ende erpaddeln sich van Laak & Co. den dritten Platz. Im kleinen Finale lassen sie das Team der e-regio, dessen Akteure  als „Energie-Piraten“ an den Start gehen, hinter sich.

„Wir hatten unfassbar viel Spaß, sind aber auch ganz schön kaputt. Ich glaube, dass wir morgen jeden Muskel spüren“, sagt e-regio-Azubi Christian Bales. Mit seinen Azubi-Kollegen Stephanie Nottbeck, Lukas Brodam und Kathrin Roitzheim hat er das Team des Energieversorgers zusammengestellt und sich um die Organisation gekümmert. Sogar im Karnevalsgeschäft war das Quartett und hat Rüschenhemden gekauft, damit die Energie-Piraten auch als solche zu erkennen sind.

Sogar Augenklappen haben sich die 19 Energie-Piraten gebastelt, doch am Ende ist nicht mehr als der vierte Rang drin. Dabei hatten sie eigentlich so etwas wie ein Heimspiel, denn das Euskirchener Energieunternehmen betreut seit vielen Jahren die Madbach- und die Steinbachtalsperre und verfügt damit über die Wasserrechte.


Quelle: https://www.rundschau-online.de/24689828 , 2016
Presseveröffentlichung: Kölnische Rundschau, 04.09.2016, Tom Steinicke

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