Turnen

Mit 7 Jahren schon 12 Stunden Training in der Woche

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Einmal wie Pauline Schäfer ganz oben auf dem Treppchen stehen und eine WM Goldmedaille erturnen, oder mit Olympiasieger Fabian Hambüchen das Reck teilen. Das ist sicher der Traum vieler kleiner begeisterter Turnerinnen und Turner.

Für die 7 jährige Leila Lindhorst aus Golbach ist dieser Traum schon jetzt ein kleines bißchen in Erfüllung gegangen, denn sie ist seit ihrem 5. Lebensjahr Mitglied in der Turntalentschule der deutschen Sporthochschule Köln und turnt hier sogar gelegentlich an der Seite von Fabian Hambüchen, wenn dieser die Halle 21 für eine Trainingseinheit nutzt.

 

Angefangen hat Leila beim Kinderturnen in ihrem Heimatverein, dem TV Kall. Schon im Alter von vier Jahren äußerte sie erstmals den Wunsch nebenan an den Geräten turnen zu wollen. Kurz vor ihrem 5. Geburtstag ließ sich die Mama erweichen und erfragte, ob ein Probetraining bereits in ihrem Alter möglich sei. Die Trainerinnen waren da sehr offen und verwehrten Leila den Wunsch nicht. Aus diesem einen Mal wurden für Leila 2 feste Termine in der Woche, auf die sie sich jedes Mal sehr freute.

Schon nach wenigen Monaten machte Barbara Klar, die Leiterin der Leistungsgruppe, die Eltern auf Leilas Talent aufmerksam und empfahl ihnen schließlich eine Talentsichtung an der Sporthochschule Köln.

Die Talentschule, die von der ehemaligen Bundestrainerin Shanna Poljakova geleitet wird, arbeitet eng mit dem Olympiastützpunkt in Köln und Bergisch Gladbach zusammen und hat bereits einige internationale Erfolge bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften vorzuweisen. Auch aktuell sind wieder drei Turnerinnen im C- und D-Kader, sprich dem Juniorinnen Kader, und sogar eine Turnerin Mitglied im A-Kader des Deutschen Turnerbundes.

Für Leila ging der Weg auch glücklich weiter, denn sie wurde nicht nur in die Talentschule aufgenommen. In ihrem diesjährigen ersten AK7 Wettkampfjahr, konnte Leila sich neben 4 Top Ten Plazierungen und zwei Podestplätzen im Einzel und mit der Mannschaft, zudem einen Platz im olympischen Perspektivkader des rheinischen Turnerbundes sichern.

 

Für diesen Erfolg trainiert Leila mit ihren 7 Jahren bereits 4 Tage à 3 Stunden pro Woche. Wie sie, trainieren im Turnzentrum nicht mehr als ca. 30 Mädchen im Alter von 6-18Jahren, die von hochqualifizierten Trainer/innen betreut werden, die überwiegend selbst zu aktiven Zeiten sehr erfolgreich waren. Das Training verlangt von den kleinen Mädchen nicht nur Talent, sondern auch ein hohes Maß an Konzentration und Leistungsbereitschaft, vor allem aber eine unstillbare Begeisterung für das Turnen selbst, denn Herumsitzen sieht man die Mädchen hier eher selten. Stattdessen ist in jedem Bereich der Halle etwas los. Irgendwo sieht man immer irgendein Mädchen Saltis oder Flick Flacks machen, doch dafür herrscht in der Halle auch große Disziplin. Selbst die Begrüßung und Verabschiedung der Trainerinnen und Trainer erfolgt hier jedes mal per Handschlag.

 

Aber natürlich werden die Kinder auch mal belohnt. Da die Mädchen viel Zeit zusammen verbringen und neben dem Sport und der Schule nur wenig Zeit für Freundschaften außerhalb der Halle haben, scheint es selbstverständlich, dass sie sich auch mal vor- oder im Anschluss an das Training verabreden oder auch gemeinsame Aktionen mit den Familien und Trainern planen.

Für die gute Atmosphäre zwischen Eltern, Trainern und Kindern ist die ganze Familie sehr dankbar, denn auch für alle anderen Familienmitglieder ist so eine Woche voll durchorganisiert. Wenn sich nur ein Baustein verschiebt, dann gerät schnell alles aus den Fugen. Da ist es hilfreich, wenn die Trainingskinder sich auch schon mal vor dem Training zum gemeinsamen Hausaufgaben machen, essen und spielen treffen, während die Mama ihrer Arbeit nachgeht.

 

„Doch bisher meistern wir alle das ganz gut. Leila und wir alle, nehmen hier viel mit. Und selbst wenn es schließlich nicht bis ganz oben wie für eine Pauline Schäfer reicht, dann hat Leila schon jetzt ganz besondere Erfahrungen sammeln und glückliche Momente erleben dürfen, die sie sicher ihr ganzes Leben lang prägen werden. Ganz zu Schweigen von den außergewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten, die in dieser Form sicher keine andere Sportart wie das Turnen bereithält.“

Nichts desto Trotz bleibt Leila auch ihrem Heimatverein treu. Wenn es ihr voller Trainingsplan zulässt, dann besucht sie immer noch gerne das Training von Barbara Klar, die Leila auch weiterhin liebevoll begleitet und auch die Eltern in vielerlei Hinsicht unterstützt.

 

“Hier in Kall kann ich meine gelernten Elemente auch mal ohne Plan ausprobieren, mit meiner besten Freundin gemeinsam am Reck hängen oder sogar einmal gemeinsam mit ihr auf dem Treppchen stehen.“

 

 

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